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und Fragebögen bzgl. Ernährung,   „no drain, no pain.“Postoperativ wer-  Pflegeexperten Stoma, Kontinenz und
        Bewegung und dem allgemeinen      den bei den ERAS-Patienten, die Infusi-  Wunde (PE SKW) vor einer neuen Her-
        Befinden. Dieser hilft der ERAS-Nurse   onen im Aufwachraum entfernt und   ausforderung, um eine bestmögliche
        den individuellen Unterstützungs-  ab diesem Zeitpunkt erhält der Patient   Versorgung im Rahmen der Anlei-
        bedarf des Patienten einzuschätzen.  nur noch eine orale Flüssigkeitszufuhr,   tung, Schulung und Beratung zu
        Die Selbstverantwortung für den   sofern er diese verträgt, um eine Flüs-  gewährleisten. Im Zuge des ERAS-
        Patienten beginnt bereits ab diesem   sigkeitsüberladung zu vermeiden. Zu   Programmes kann der Patient bereits
        Zeitpunkt in der präoperativen Phase,   den Toilettengängen wird der Patient   am 4.-5. postoperativen Tag entlassen
        da er die Tage bis zur Operation aktiv   mobilisiert, zudem sollen zusätzlich   werden. Unser Ziel ist es, die Patien-
        verbringen sollte, um seine körperli-  immer wieder selbstständig Beinübun-  ten möglichst selbständig hinsichtlich
        che Fitness zu verbessern. Sofern er   gen durchgeführt werden, die von der   der Stomaversorgung in das häusli-
        keinen eigenen Schrittzähler hat, wird   Krankengymnastik nach der Operation   che Umfeld zu entlassen.
        dieser von unserer Klinik bereitge   angeleitet werden. Am selbigen
        stellt, damit er mindestens 10.000    Abend gibt es flüssige Kost, zudem   Die größte Priorität hat nun das prä-
        Schritte täglich geht.            wird das Kauen eines Kaugummis zur   operative Beratungsgespräch. Wenn
                                          Darmanregung empfohlen.            möglich, wird hierfür ein separater
        Das Rauchen sowie Trinken von Alko-  Das Schmerzmanagement ist absolut   Termin ausgemacht, um dem Patien-
        hol sollte vor dem operativen Eingriff   wichtig, denn ohne Schmerzen ist die   ten viele Informationen zukommen
        eingestellt werden. Außerdem könnte   Mobilisation einfacher und ermög-  zu lassen. In der Vergangenheit fiel
        der Patient bereits jetzt eine Unter-  licht das tiefe Durchatmen. Die Lun-  das präoperative Gespräch - je nach
        stützung in Form von Pflege oder   gen werden dadurch besser belüftet   Wunsch des Patienten - eher kurz aus,
        Haushalt für die Zeit nach der Entlas-  und es kann einer Pneumonie vorge-  weil der Patient sich lieber erst post-
        sung planen. Dies erfragt die ERAS-  beugt werden. Der Schlaf ist besser,   operativ mit dem Thema Stoma aus-
        Nurse und stellt bei Bedarf den Kon-  die Erholung tritt schneller ein und   einandersetzen wollte, oftmals in der
        takt zu unserem Sozialdienst her.   der Patient ist dadurch motiviert, sich   Hoffnung, dass doch keine Stomaan-
        Am Tag vor der Operation müssen   aktiv zu verhalten. Das Schmerzemp-  lage vonnöten ist. Im Zuge des ERAS-
        kohlenhydratreiche Getränke zu sich   finden wird regelmäßig anhand der   Programms muss dies nun unbedingt
        genommen werden, um den Kohlen-   numerischen Schmerzskala abgefragt   präoperativ stattfinden. Dem Patien-
        hydratspeicher aufzufüllen, damit der   und darauf individuell reagiert und   ten werden dabei Materialien zur
        Körper mit ausreichend Energie ver-  agiert – nach Anordnung des Arztes.  Stomaversorgung vorgestellt, alle
        sorgt ist. Ein gut aufgefüllter Kohlen-                              relevanten Beratungsthemen ange-
                                                                             sprochen und idealerweise kann ein
                                          Die postoperativen Tage
        hydratspeicher sorgt für weniger   ©FgSKW
        postoperative Komplikationen.                                        Versorgungswechsel besprochen
        Es kann einer Hypoglykämie vorge-  Die postoperative Zeit ist von der kör-  werden.
        beugt werden. Eine gute Energie-  perlichen Aktivität geprägt. Dadurch   Die Stomamarkierung wird nach den
        versorgung stärkt das Immunsystem,   ist weiterhin auf eine geringe   hausinternen Richtlinien durchge-
        das wiederum die Wundheilung posi-  Schmerzbelastung zu achten, damit   führt. Dabei kann sich schon ein Bild
        tiv beeinflusst. Außerdem kommen   die meiste Zeit außerhalb des Bettes   gemacht werden, ob die Versorgung
        die Patienten schneller zu Kräften,   verbracht werden kann. Dies dient   voraussichtlich selbständig durchge-
        wenn der Körper weiterhin über aus-  unter anderem der Thrombose und   führt werden kann, oder ein eventuel-
        reichend Energiereserven verfügt.   Pneumonieprophylaxe. Der Kostauf-  ler Unterstützungsbedarf notwendig
        Bis 2 Stunden vor der Operation darf   bau wird zügig gesteigert, sofern   ist. Zudem kann geklärt werden, ob
        getrunken werden, das Essen ist ab   dieser gut vertragen wird und die   An- und Zugehörige in der Nähe
        Beginn der Abführmaßnahmen einzu-  Mahlzeiten werden optimalerweise   wohnen und diese bereit für eine
        stellen, sofern diese vonnöten sind.  sitzend am Tisch eingenommen.  Hilfestellung sind, oder ob ein Pflege-
                                          Falls Drainagen vorhanden sind, wer-  dienst hinzugezogen werden sollte.
        Der OP-Tag                        den diese baldmöglichst vom ärztli-  Ebenso kann der Nachversorger im
                                          chen Personal oder nach Delegation   Vorfeld involviert werden.
        In der Regel kommt der Patient am   vom pflegerischen Personal entfernt.
        Operationstag in das Krankenhaus.   Sobald die Schmerzen unter Kontrolle   Nun stellt sich die Frage, inwiefern
        Die Operation mit der dazugehörigen   sind, der Patient körperlich aktiv ist, die   die Selbstversorgung bei der kurzen
        Anästhesie erfolgt schonend, um   Verdauung eingesetzt hat, der Stuhl-  Liegedauer im Krankenhaus
        postoperativ Übelkeit und Schmerzen   gang funktioniert und sich keine weite-  gewährleistet werden kann?
        zu reduzieren.                    ren Komplikationen im Genesungspro-
        Die zusätzliche minimalinvasive   zess zeigen, ist eine Entlassung ab dem   In unserer Klinik ist die Stomatherapie
        Chirurgie mit dem Da-Vinci-Roboter   4. postoperativen Tag möglich.  nur an 3 Tagen in der Woche besetzt.
        ermöglicht einen präzisen Eingriff mit                               Dadurch sehe ich die Patienten nur
        kleineren Schnitten, was wiederum   Herausforderung für die Pflegeex-  2- bis 4-mal postoperativ. Somit ist
        die Heilung beschleunigt. Welcher   perten SKW                       eine enge interdisziplinäre Zusam-
        Patient für die Operationsmethode in                                 menarbeit mit verschiedenen Schnitt-
        Frage kommt, entscheiden die Ärzte.   Sollte der ERAS-Patient eine Stoma-  stellen gefragt, damit auch diese den
        Außerdem gilt bei uns der Leitsatz,   neuanlage erhalten, stehen wir als   Patienten bestmöglich betreuen in


      6                 Nr. 96 · 12/2024                                                             Das Thema
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