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über das Nippelventil bis in den Pouch   Zeitpunkt der Ausscheidung selbst-  Anmeldungen zu tätigen. In einem
            vorschieben. Probleme mit der Pou-  bestimmt möglich sein. Dabei kann es   Überleitungsbogen müssen alle Pati-
            chintubation stellen immer einen Not-  durch eine Ventildislokation zur Inkon-  entendaten, die Stomaanlage und die
            fall dar, da der Pouch ausschließlich   tinenz kommen und ist durch den un-  benötigten Hilfsmittel übermittelt
            mit einem Katheter entleert werden   freiwilligen Verlust von Harn oder in   werden. Für den Nachversorger ist es
            kann. Über diese mögliche Komplika-  diesem Fall von Stuhl definiert. Liegt   außerdem wichtig, über den Anlei-
            tion und das notwendige Prozedere   eine Inkontinenz vor, müssen Patien-  tungs-, Schulungs- und Beratungszu-
            in diesem Notfall muss jeder Patient   ten eine Stomaversorgung tragen, um   stand sowie über die psychische Situa-
            informiert werden.                 die Ausscheidung aufzufangen.      tion des Patienten informiert zu sein.
            Ein voll ausgebildeter bzw. gedehnter   In Abhängigkeit von der jeweiligen   Benötigt der Patient noch Unterstüt-
            Pouch fasst ca. 500 - 1000ml Darmin-  Komplikation lassen sich diese auch   zung, muss geklärt werden, ob er bei-
            halt und vor allem auch Gase. Je nach   chirurgisch beheben (Wieczorek, 2024;   spielsweise in einer Reha oder AHB die
            Nahrungsmenge und Pouchgröße       Block & Myrelid, 2020, S. 155-156).  nötige Sicherheit und Selbständigkeit
            kann daher die individuelle Entlee-                                   im Umgang mit dem Kock-Pouch er-
            rungsfrequenz sehr unterschiedlich     Entlassung / Überleitung       langen kann. Des Weiteren muss mit
            sein. Der Patient verspürt im Unter-                                  dem Arzt der Zeitpunkt des Fadenzugs
            bauch ein Druckgefühl, wenn der    Im Rehabilitationsprozess ist die Ent-  am Stoma abgesprochen werden. Im
            Pouch gefüllt ist und entleert werden   lassung aus dem Krankenhaus ein   Rahmen des Entlassungsgesprächs
            muss. Jeder Patient muss seine eigene   wichtiger Schritt, welcher eine gute   können letzte Fragen und Unklarhei-
            Entleerungsposition finden und dann   Vorbereitung erfordert. Der Patient   ten besprochen werden. Hier sind die
            Routine im Einführen und Entleeren   muss in der Zeit im Krankenhaus gut   Themen sehr individuell aufzugreifen
            bekommen. Häufig setzen sich Patien-  auf die selbständige Versorgung vor-  und reichen vom Duschen, Baden,
            ten ganz nach hinten auf die Toilette   bereitet werden. Dazu ist ein multipro-  Sauna über Sexualität, Sport, Ernäh-
            oder an den Toilettenrand und lassen   fessionelles Team unerlässlich, um not-  rung bis hin zur Hilfsmittelversorgung,
            den Darminhalt mithilfe des Ileosto-  wendige Informationen zu vermitteln.   Beruf und dem Alltag. Um den Toilet-
            miekatheters direkt in die Toilette lau-  Zudem sollte der Entlassungstag früh-  tengang unterwegs einfacher zu
            fen. Ist der Stuhl etwas eingedickt und   zeitig bekannt sein. Mit dem Patienten   gestalten, kann über den Verein CBF
            fließt nicht von alleine ab, kann der   sollte besprochen werden, ob er in   (Club Behinderter und ihrer Freunde)
            Pouch mit lauwarmem Leitungswasser   eine Reha bzw. AHB (Anschlussheilbe-  in Darmstadt für einen Unkostenbei-
            angespült werden. Weitere Hilfsmittel   handlung) gehen möchte und für wel-  trag ein Euroschlüssel erworben wer-
                                     ©FgSKW
            sind neben dem Ileostomiekatheter   chen Nachversorger er sich entschei-  den. Mit diesem Schlüssel können alle
            eine Blasenspritze und ein Pflaster, um   det, um entsprechende Anträge und   öffentlichen Behindertentoiletten in
            die Schleimhaut der kontinenten Ileo-
            stomie vor Reibung an der Kleidung zu
            schützen und das Schleimhautsekret
            aufzunehmen. Bei starker Schleimse-
            kretion kann eine handelsübliche
            Stomakappe oder eine Kompresse in
            Ergänzung zum Pflaster verwendet
            werden. Alle Hilfsmittel zur Versorgung
            sind verordnungsfähig und können
            über den Nachversorger bezogen wer-
            den (Körner, 2023, S. 29-33).
            Zudem sollte der Pouch regelmäßig
            mit Leitungswasser gespült werden,
            um zurückgebliebene Nahrungsreste
            im Pouch auszuspülen und einer mög-
            lichen Pouchitis vorzubeugen. Weitere
            Komplikationen lassen sich in Früh-
            und Spätkomplikationen aufteilen.
            Nahtinsuffizienzen, Nekrosen oder
            leichte Blutungen zählen dabei zu den
            Frühkomplikationen und bedürfen
            einer ärztlichen Konsultation. Auch
            bei allen Spätkomplikationen, wie bei-
            spielsweise einer Ventildislokation
            (Ventilverschiebung), Fisteln, Ventil-
            prolaps, Hernien, Stenosen, Pouchitis,
            Intubationsprobleme und anderen
            Beschwerden muss ein Arzt hinzuge-
            zogen werden (Dörner, 2018).
            Bei einer Kontinenz muss Ort und           Abb.4: Stomaabdeckung mit Pflaster (Bildquelle: Susanne Körner).


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            Das Thema                                                                              N r .   9 5   ·   0 8 / 2 0 2 4  15
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