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2019, S. 42). Dies bedeutet, dass der
mit Fixierfäden angenähte Ileostomie-
katheter von der Bauchdecke entfernt
wird und der Ileostomiekatheter an
einer wechselbaren Stomaversorgung
von außen fixiert wird (Körner, 2023,
S. 29-33).
Der Pouchtrainingsplan sieht vor, dass
sich die Pouchtasche langsam dehnt
und an Volumen zunimmt. Dazu wird
der Ileostomiekatheter nach einem
festen Plan, anfangs nur eine Stunde
und dann im zeitlichen Intervall stei-
gernd, entfernt. Innerhalb der ersten
fünf Wochen ist in der Nacht noch eine
Dauerableitung nötig (Körner, 2023,
S. 29-33). Der Trainingsplan gibt auch
Tipps zu Ernährung und Mobilität. Ab
der sechsten Woche wird der Katheter
entfernt und schrittweise alle vier bis
acht Stunden eingeführt, um den
Pouch zu entleeren (Ecker, 2019, S. 43).
Abb.2: Pouchspülung (Bildquelle: Susanne Körner).
Das selbständige Einführen (Intubie-
ren) und Fixieren des Ileostomiekathe-
Anleitung, Schulung, Beratung Zusammenhang zu einer gestörten ters übt der Patient unter Anleitung in
Resorptionsleistung kommen. Daher der Klinik. Viele Patienten sind in dieser
Anleitung, Schulung und Beratung sind regelmäßige Laborkontrollen für Situation sehr angespannt und müs-
können in Bezug auf Patienten mit den Patienten ratsam (Kruck, 2017, sen sich erst daran gewöhnen den
dem Überbegriff „Patientenedukation“ S. 28-30). Ileostomiekatheter einzuführen. Mit
zusammengefasst werden und bein- Um die Pouchintubation zu üben, wird Hilfe von Gleitgel oder auch nur etwas
tenedukation ist individuell und be-©FgSKW
Leitungswasser lässt sich der Ileosto-
halten einen gezielten und geplanten
nach ca. 10 Tagen eine wechselbare
miekatheter ohne Druck und Kraft
Lernprozess (Pleitgen, 2023). Patien-
Dauerableitung angebracht (Ecker,
darfsorientiert. Diese beginnt mit der
individuellen Einschätzung der Patien-
tensituation, wobei auch das Umfeld,
Kenntnisse, Kompetenzen und kogniti-
ve Fähigkeiten des Patienten zu beach-
ten sind. Zusammen mit dem Patien-
ten werden Ziele formuliert.
In der Evaluation kann überprüft wer-
den, ob das Ziel erreicht wurde und
was der nächste Schritt in der Edukati-
on sein kann (Gruber, 2023). Der Pati-
ent muss in der Lage sein, die Operati-
on und die daraus resultierende
Versorgung zu verstehen (Ecker, 2019,
S. 28). Die Veränderungen, welche ein
Leben mit dem kontinenten Ileostoma
mit sich bringt, sind für viele Patienten
eine sehr große Umstellung und be-
dürfen einer guten Begleitung und
Schulung (Block & Myrelid, 2020,
S. 147).
Für die Pouchkonstruktion werden in
der Regel ca. 45 cm des terminalen Ile-
ums verwendet (Kroesen, 2020, S. 310).
In diesem Dünndarmabschnitt (termi-
nales Ileum) findet die Resorption von
Gallensalzen, Vitamin B12 sowie weite-
rer fettlöslicher Vitamine statt.
Durch die Pouchanlage kann es in dem Abb.3: Wechselbare Dauerableitung (Bildquelle: Susanne Körner).
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